|
|
|
Das größte Gewicht liegt bei den unter dem Namen Open Source
zusammengefaßten Lizenzen auf dem Recht, den Quellcode nicht nur zu
lesen, sondern auch zu verändern, und diese Veränderungen zusammen mit
dem originalen oder dem veränderten Quellcode wiederum Dritten
zugänglich machen zu dürfen.
Erst diese Bedingung kann die synergetischen Effekte hervorbringen,
die Eric S. Raymond in seinem Essay The Cathedral and the Bazaar als
charakteristisch für die Entwicklung freier Software beschreibt.
Das von Raymond beschriebene Modell beruht vornehmlich darauf, die
Nutzer eines Programms zu Mitentwicklern zu machen, indem von ihnen
vorgeschlagene Änderungen und Korrekturen wiederum in das Programm
integriert werden. Diese Idee an sich ist nicht neu. Neu ist
allerdings, daß die Nutzer (die laut Raymond zum großen Teil nicht so
dumm sind, wie gemeinhin angenommen) diese Korrekturen selbst am
Programm durchführen und testen, bevor sie sie an den Entwickler des
Programms zurückschicken. Im Gegensatz dazu steht die althergebrachte
Methode, die Fehlerbeschreibungen der Nutzer nachzuvollziehen, den
Fehler zu suchen, und die Korrektur wiederum vom Nutzer testen zu
lassen. Schon aus dieser kurzen Beschreibung wird ersichtlich, welche
der beiden Methoden die effizientere ist.
Der so beschleunigte Entwicklungsprozeß führt zu einer schnelleren
Fehlerbehebung und damit zu besseren und stabileren Programmen. Ein
solcher Prozeß kann aber nur stattfinden, wenn die Nutzer auch Zugang
zum Sourcecode des Programms haben und es ihnen erlaubt ist, diesen zu
ändern. |
|